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Welpenbummler

The blog formerly known as »Getürmt nach Hanoi«

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Juice in the bag & rendang in the stomach

2025-08-23, Padang, Sumatra, Indonesien: Nach einem faulen Ausschlafen und Frühstück auf dem Zimmer mit dem Pandan-Kuchen von gestern, sind wir heute als erstes den fast gleichen Weg wie gestern Abend zurück zum Museum gelaufen, welches gestern Abend leider schon geschlossen war. Wir bewaffneten uns für den Weg an einem Straßenstand mit einer bestrohhalmten Tüte(!) mit frisch ausgerolltem Zuckerrohrsaft on the rocks. Wie immer sehr erfrischend. Es ging wieder durch das Marktviertel: Chaos mit Obst auf der Straße, gepflegte Langeweile in den vielen Gängen im überdachten Teil, wo wir zwischen vielen vielen Stoff-Ständen durchgängen, vor denen die Mitarbeiterinnen an ihren Telefonen saßen und kurz aus dem katatonischen Zustand erwachten, wenn sich Fremde näherten – die aber leider keine Stoffballen angucken und erst recht keine kaufen wollten. 

Vor dem Museum »wartete« schon eine größere Gruppe von Freunden im Schüleralter, die wohl alle gemeinsam einen Ausflug zum Museum gemacht hatten und gerade mit dem zweitwichtigsten Ding beschäftigt waren, wenn man gemeinsame Ausflüge macht: Das Gruppenfoto. Als man damit fertig war, ging man zur drittwichtigsten Sache über: Gruppenfotos mit Touristen. Sie waren aber alle sehr nett und wir waren geschmeichelt, weil es offenbar nicht nur an der Anwesenheit des Welpen lag, weshalb wir überall freundlich, aber überzeugend auf Familienfotos gezerrt wurden.

Das Museum ist in traditioneller Architektur gehalten, mit den extremen, Büffelhörner simulierenden Dachgiebeln, die einfach immer wieder gleichzeitig exzentrisch wie elegant und leicht aussehen. Drinnen gab es aber praktisch nur ein paar Fotos – und im Erdgeschoss eine Sammlung mit ebenfalls exzentrischen Schmuckgegenständen der Minangkabau.

Für den Nachmittag wollten wir dann eigentlich mal raus aus der Stadt, aber das wurde nichts, denn die beiden Mopedverleihs, die wir aufgesucht, bzw. angeschrieben haben, hatten alles schon verliehen (es war ja Wochenende). Zumindest ein paar elektrische Kinderautos hätten wir aber noch kriegen können.

Nun gut, schade, aber ist so. Wir haben dann im Café Merjer guten Kaffee eingeworfen und sind einfach wieder müde ins Hotel zurückgekehrt und haben Zombiefilme geguckt.

Gegen Abend sind wir nochmal losgelaufen durch diese Stadt, die eigentlich nur ein großes, aber sehr verschlafenes Dorf mit einer busy Hauptstraße ist. Diesmal zum sehr einfachen Rumah Makan Mutiara Malam, eine Garküche mit Padang-Gerichten. Man sucht sich in der Auslage am Eingang ein paar Curries, Fleischteile oder Gemüse aus und bekommt die auf einzelnen Tellerchen zusammen mit Reis auf den Tisch gestellt. Wir hatten etwas Huhn, Gemüse, Ei, Berkedel und vor allem ein traumhaftes Beef Rendang: Langsam in Kokossauce mit Unmengen Gewüzen und Chili gegartes Rindfleich, dass später nach dem Auflösen der Sauce in Wasser und Öl und anschließenden Verdampfen des Wassers in der Öl- und Gewürzepaste gebraten wird. Die Sauce ist dunkelrot, fast trocken und bröckelig. Und sehr sehr gut! Rendang wurde von den Minangkabau hier erfunden und man kann die Rolle dieses Gerichtes gar nicht unterschätzen, es ist ein Essen mit Nationalstolz (siehe Wikipedia). Rendang wurde von CNN zum besten Gericht der Welt gewählt.

Wir sind dann noch ein wenig durch die Gegend gelaufen, weil hier tatsächlich noch ein wenig Einkaufszone ist, aber konnten uns nicht zum echten Shoppen durchringen. Aber was kann jemand schon kaufen, der gerade das beste Gericht der Welt hatte?


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