Die Reifenprüfung (am Nationalfeiertag)
2025-08-17 von frischnetz | Comments (0)
2025-08-17, Tangkahan, Sumatra, Indonesien: Nach ausgiebigem Ausschlafen und ohne Plan, schlug uns der Manager hier ein Programm vor. Wir haben uns in Badesachen geworfen, unsere Kameras in wasserdichte Beute gestopft und sind ein wenig an der Straße flussaufwärts gegangen, bis wir an einer Stelle zum Fluss hinuntergegangen sind, an der wir erstmal erschlagen von den Menschenmengen waren: Heute ist Nationalfeiertag, da kommen gerne so an die Tausend Menschen aus Medan und Umgebung und genießen mit Freunden und/oder Familie einen Tag am Dschungelfluss: Tubing, Planschen, Schwimmen (wenn man es kann), Picknick und es sich gutgehen lassen. Die Banke des kleinen Flusses waren also voll mit Zelten, Matten und Gruppen von sehr gut gelaunten Indonesiern, die uns immer wieder grüßten, winkten und uns mit ihren enthusiastischen Selfie-Wünschen zu lustigen Gruppenbildern überredeten. Besonders »I love you, Mister!« zu rufen, fanden einige etwas ältere Damen besonders unterhaltsam … Wir werden heute jedenfalls heute in sehr vielen Insta-Stories zu sehen sein. Außer uns haben wir in dem ganzen Gewusel nur eine Familie aus den Niederlanden als andere Ausländer gesehen.
Das ganze Gewusel hat natürlich die Dschungel-Atmosphäre durch Freibad ersetzt, aber das war absolut OK und sehr willkommen, weil die Atmosphäre einfach sehr freundlich-ausgelassen und entspannt war.
Wir haben es jedenfalls den Indonesiern gleichgemacht: jeder bekam einen Autoreifen und wir haben uns den gar nicht mal so richtig warmen Fluss runtertreiben lassen. Allerdings nicht mit Schwimmwesten und als riesiger Verbund von 10 Leute, wie es die Indonesier teilweise machen, sondern solo. Zwischendurch gab es kleinere Stromschnellen, aber auch mal Bodenkontakt. Insgesamt aber eine absolut chillige Geschichte, die sehr viel mehr Spaß macht als man zuerst denkt. An die Wassertemperatur gewöhnt man sich, die Landschaft ist wunderbar grün, rechts geht der Gunung Leuser Nationalpark mit hohen Dschungelbäumen los, überall treibt man an freundlich grüßenden Leuten vorbei und entspannt in der Sonne. Hin und wieder sieht man Affen, auch einen Arbeitselefanten konnte man am Ufer sehen.
Nach einer Weile an einem Zufluss aus dem Dschungel haben wir gestoppt und sind den kleineren Fluß hinaufgegangen. Auch hier war natürlich indonesische Freibadstimmung. In einem noch kleineren Zufluss gab es einen kleinen Wasserfall, an dem viele klatschnasse, aber meist natürlich vollständig und sittlich gekleidete Indonesierinnen und Indonesier warteten, um sich drunter zu stellen, um Fotos gemacht zu bekommen. Einige waren sogar in den Nationalfarben Rot-Weiß gekleidet. Als wir ankamen, haben wir leider die ganze Aufmerksamkeit vom Wasserfall abgezogen und waren das Ziel der nächsten Selfies. Sorry, Wasserfall!
Unser Guide (der Manager) hatte organisiert, dass wir heute hier auch picknicken. Seine Mitarbeiter haben – ganz wie es hier üblich ist – das Essen mit Palmwedeln, Blättern und Blüten und geschmückt präsentiert: Kürbis-Curry, ein Hühnerbein, Reis, gebratenen Tofu und Ei.
Wir haben dem Treiben zugesehen und sind dann noch ein wenig den Fluss raufgegangen und teilweise auch geschwommen. Es gab hier in der steilen und felsigen Uferwand eine heiße Quelle, die aber vollständig von Einheimischen belegt war. Zumindest war das Wasser an dieser Stelle etwas wärmer und die Luft war schwefelig.
Der Welpe ist aber auch noch zu einer Stelle an der Felswand hochgeklettert, von der aus einheimische Jugendliche mit einem Seil und einem Stock eine Schaukel improvisiert haben, um sich damit vom Ufer ins Wasser schleudern zu lassen. Genau das hat der Welpe dann auch getan. Und auch von einem anderen Felsen ist er ins Wasser gesprungen. Etwas von der Wasserratte ist noch vorhanden!
Schließlich sind wir zu den Reifen zurückgekehrt und haben uns noch ein bisschen weiter den jetzt ruhigen und fast menschenleeren Fluss hinuntertreiben lassen, unter einigen schmalen Hängebrücken durch, welche anscheinend die einzige Verbindung zur Dschungelseite sind. Am Ende wartete schon ein organisierte Jeep auf einer steinigen Sandbank. Wir kletterten aufs Dach, der Wagen drehte eine Runde, damit wir ein tolles Video bekommen konnten und fuhr mit uns dann erst auf holprigen Straßen durch die Palmenplantage und an einzelnen Häusern vorbei auf die Hauptstraße, zurück zu unserer Unterkunft. Eine Fahrt auf dem Autodach auf einer normalen Straße hatten wir auch noch nicht, ist hier auf Sumatra aber durchaus sehr üblich, wenn der Bus sonst voll ist.
Nach dem Abendbrot wartete noch eine kalte Mango, Maracuja, ein paar unbekannte, litschi-artige Früchte und paar Rambutan auf uns, die wir sehr schnell auf ein paar Schalen reduzierten. Sehr schöner Tag heute!
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