Trump of the Island
2025-08-10 von frischnetz | Comments (0)
2025-08-10, Samosir, Sumatra, Indonesien: Heute wieder Reisetag: Mit dem Shuttle des Hotels ging es um 8:00 zum Flughafen, weil es 1. nichts kostete und 2. angeblich von dort aus schnell Fahrer zum Toba-See zu finden sind. Dort haben wir aber erstmal indonesisch gefrühstückt, haben uns aber leider unter den zwei nächsten Essensmöglichkeiten die offenbar schlechteste ausgesucht. Sämtliche Gerichte, die wir bestellt hatten, waren extrem ungewürzt und langweilig, so dass keiner von uns aufgegessen hat. Wir hätten mal doch in den anderen Laden gehen sollen – dachten wir, bis wir sahen, dass deren Google-Bewertung sogar noch schlechter war, als die unseres Ladens …
Naja, egal, dann sollten wir jetzt wenigstens mal schnell weiterkommen. Am liebsten hätten wir wieder Grab verwendet, weil der Preis in der App OK war und man dann wenigstens Kontaktdaten des Fahrers hat, wenn mal was passieren sollte. Aber irgendwie klappte es heute nicht. Also doch einfach am Departures-Gates anquatschen lassen und den erstbesten Fahrer genommen, der einen akzeptablen Preis anbietet (ähnlich wie der von Grab). Dafür haben wir dann auch einen bekommen, der praktisch kein einziges Wort gesagt hat und versucht hat, möglichst schnell die gut 100 Kilometer hinter sich zu bringen. Nach einer ereignislosen und bequemen autobahn-artigen Mautstraße am Anfang, ging es nach einer Weile in eine ziemlich befahrene Landstraße über, die deutlich chaotischer befahren wurde, als in Aceh. Auch die Fahrzeuge waren in deutlich schlechterem Zustand. Und weil entlang der Straße ein nicht enden wollendes Straßendorf lag, gab es auch ständig riskante Ein- und Ausfädelaktionen – zusätzlich zu den riskanten Überholmanövern. Aber nach etwa 3,5 Stunden ging es dann langsam in den Krater runter, der vom Toba-See gefüllt war. Am Anleger Parapat, wo wir eine kleine Holzfähre nehmen wollten, wurden wir vom unsympatischsten Indonesier ever empfangen, der sich wie der Trump des Anlegers aufspielte, ständig erwähnte, dass er hier das Sagen hat, dass er alle Kapitäne rausschmeißen würde, die sich nicht benehmen und das er hier der Chef sei und überhaupt. Und dass er eine Grenzmauer bauen will und das Mexiko das alles bezahlen wird oder 50% Strafzölle bekommt.
Die Überfahrt solle dann um halb, also in gut 50 Minuten starten. Wie gut, dass der Fahrer soviel Zeit mit riskanten Fahrmanövern gutgemacht hat!
Wir haben dann ein wenig den nicht sehr attraktiven Ort nach Futter abgesucht und etwas weiter hinten einen recht freundlich aussehendes Resto gefunden, wo es Nasi Champur gab, Ich habe etwas Rendang genommen und es war so unglaublich viel besser als der Fraß vom Flughafen!
Nach dem Essen war genug Zeit, zum Anleger zu gehen und rechtzeitig fünf Minuten vor Abfahrt des kleinen Bootes da zu sein, aber Donald lief da schon ganz hektisch herum und sagte uns, das sei hier Indonesien, nicht Europa, hier fahren die Fähren schonmal früher ab. Ja, warum sagt der große Anlegerpräsident und Herr über die Fähren dann, dass sie um halb fahren würde?
Naja, wir sind dann auf die Fähre (auf die auch nach uns noch Leute einstiegen) und saßen zwischen lauter Deutschen. Selbst die Indonesier hier kamen aus Mannheim!
Eine gute Stunde später wurden wir direkt am Guest House abgesetzt und haben erstmal entspannt, denn natürlich legte jetzt erstmal der Regen los, den wir während der Anfahrt schon langsam über die Berghänge dieser wirklich hohen Insel im Toba-See kriechen sahen.
Abends sind wir dann nur noch einmal die ziemlich leere Hauptstraße dieses netten kleinen Ortes namens Tuktuk entlanggegangen und haben in einem kleinen Restaurant Satay-Spieße mit einer unglaublich guten Erdnusssauce bzw. vegetarisches Kartoffel-Tempeh-Curry gegessen, dazu Badak getrunken (eine lokale Sarsaparilla-Brause) und uns gefreut, dass der Indo-Trump die absolute Ausnahme unter den ganzen Lokals blieb. Praktisch alle Leute hier sind sehr freundlich, zurückhaltend und herzlich. Niemand spielt sich hier so nervig auf wie dieser Knilch. Deshalb sind wir auch so gerne hier!
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