2024-08-20, Melaka, Malaysia: Die reichen Chinesen haben es sich in Melaka sehr gut gehen lassen, neigten aber auch ein wenig zur Dekadenz. Ein sehr schönes Beispiel ist das Baba Nyonya Heritage Museum in der Altstadt: Ein Wohnhaus in vierter Generation einer wohlhabenden Familie der chinesischen Einwanderer, die sich mit den Malayen vermischten, aber trotzdem eine sehr chinesisch beeinflusste Kultur pflegten und dies auch immer noch tun.

Da dieses Haus neben vielen anderen wie ein Reihenhaus an einer Straße steht, wurde weit nach hinten gebaut und weil es zu den Seiten keine Fenster gab, hat man nach oben offene Lichtschächte gebaut, jeweils mit einem Becken für den Regen darunter, ähnlich wie die römische Impluvia. Hinter der kleinen Fassade befindet sich also ein ziemlich großer, hoher und trotzdem luftiger und heller Bau mit tollen (und sehr gut gepflegten/restaurierten) Schnitzereien, Möbeln, Porzellan und so weiter. Wir waren wirklich sehr angetan. In Broschüren, die einem geliehen wurden, standen interessante Hingergrundinfos, alles war gut beschriftet und sah tiptop aus, nur mit »Thank you for not touching« und »Thank you for not sitting« Schildern wurde nicht gespart. Wirklich ein sehr schönes, kleines Museum.

Nach einem okayen Mittagessen im »Geographer« sind wir noch in den sehr alten Cheng Hoon Teng Tempel, wo gerade drei Mönche sangen, auf große Holztrommeln und kleine Gongs schlugen. Vorbei an der Kapitan Kampung Kling Moschee sind wir dann wieder zum Melaka-Fluss, wo wir in einer winzigen, aber sehr netten kleinen Eisdiele ein Eis gegessen haben. Hier wurde das Fruchteis frisch nach Wunsch zubereitet. Frische (aber schon gefrorene Beeren wurden mit Vanilleeis in einer kombinierten Mixer/Mühle/Spritzdüsenmaschine das Eis zusammen mit den Früchten zermahlen und gemischt und im zweiten Arbeitsgang gleich in die Tüte gedrückt. Ein umgekehrter Thermomix! Sehr lecker jedenfalls und eine gute Idee!

Wir sind dann noch ein wenig den Fluss entlang gegangen, auch um vielleicht eine gute Abendessen-Idee zu finden, aber das sah alles nicht so doll aus, also sind wir wieder zu einem der netten Inder und haben wieder Roti, Naan und Chicken 65 und natürlich wieder sehr viel superleckeren Mango-Lassi konsumiert.

Wir werden es vermissen, morgen gehts weiter und da gibt es kein Little India!