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Welpenbummler

The blog formerly known as »Getürmt nach Hanoi«

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Barad-dûr mit Kualas

2024-08-10, Kuala Lumpur: Heute morgen um Punkt 8 Uhr sind wir 90 Minuten mit einem freundlichen Fahrer (kein Wunder, dass er freundlich ist, er arbeitet meistens für Big Fin Divers …) zum KKIA (Kota Kinabalu International Airport) gefahren worden, auf anfangs holprigen, kleinen Straßen durch dichten Wald, unterbrochen von Reisfeldern und kleinen Stelzenhäusern bis zur vierspurigen Dauerbaustelle, die durch halb leerstehende Geschäftsgebäude in zersiedelter Landschaft in die Stadt und in den mittelgroßen Flughafen führt, der auf den ersten Blick ganz fit aussieht, aber irgendwie überall an versteckten Ecken bröselt und Moos ansetzt. Genau wie wir. 

Besonders gefallen hat uns, dass man im Flughafen sogar im  u.a. Schwalbennester und gefrorene ganze Fische kaufen kann. Wer mag es nicht, als Mitbringsel von seinen Verwandten, deren Flug etwas Verspätung hatte, eine angetaute Makrele in die Hand gelegt zu bekommen?

Zwei Stunden und vierzig Minuten später rollten wir über das Rollfeld der Stadt der Kualas. Am Gepäckband hatte man sich als kleine Auflockerung überlegt, erst schnell zwei von unseren Rucksäcken aufs Band zu werfen und den dritten erst 40 Minuten später. Nach dem Schreck mussten wir erstmal was essen. Glücklicherweise gab es hier einen Foodcourt mit ca 15 unterschiedlichen kleinen Shops, wo es Japanisch, Thai, Indisch, Chinesisch, Suppen, Huhn, Undefinierbares, Malaysisch, Indonesisch, Koreanisch usw. frisch zubereitet gab. Als die indische Großfamilie vor mir sich nach langer und tiefer Debatte mit den Familienmitgliedern und dem Mann am Stand endlich auf eine lange Liste von Gerichten geeinigt hatte, konnte ich dann auch endlich ein Plain Dosa bestellen, das wirklich lecker war. 

Dann wurde ein Grab Taxi organisiert. Und schon 15 Minuten später saßen wir in einem kleinen, tiefgekühltem Wagen mit einer kleinen, chinesischen Fahrerin, deren Waze-App immer schön ausführlich in voller Lautstärke jeden einzelnen Richtungswechsel ansagte. Die 75 Minuten in die Stadt konnten wir nutzen, um die Unterschiede in Landschaft, Gebäuden und Straßenqualität aufzunehmen. Obwohl es in den großen Städten in Sabah auch einige Luxus-Condo-Hochhäuser gab, ist das hier ein ganz anderer Spruch: die meisten Häuser haben mindestens 35 Stockwerke, von denen die unteren 10 Parkhäuser sind. Darüber sitzen viele Fenster und Balkons, alles in weiß/grau/schwarz gehalten. Die Straßen sind deutlich besser und ausführlich ausgeschildert, die Grasflächen gemäht und frei von Müll. Es ist wie in einem anderen Land zu sein. Oder wie wenn man in Kiel vom Ostufer aufs Westufer fährt.

Unsere Unterkunft ist eine Apartment mit Bad und Küchenzeile, das mal zu einem großen, älteren Hotel gehörte (oder vielleicht auch immer noch gehört, das ist alles etwas unklar. Gebucht haben wir es über Booking, aber unser Kontakt hat nichts mit dem Hotel zu tun. Aber der Eingang geht über die Lobby und wir können auch den Pool und das Gym mitnutzen. Alles seltsam. Jedenfalls haben wir aus dem 25. Stock einen tollen Blick auf den nahen KL-Tower und, wenn man sich etwas aus dem Balkon lehnt, auch auf den letztes Jahr fertiggestellten Merdeka 118, dem mit 678,9m tatsächlich zweihöchsten Bauwerk der Welt, welches ein wenig wie der Wohnsitz von Sauron erscheint und welches wirklich sehr sehr hoch ist und mit seinen blauen Facetten immer wieder mal zwischen Gebäuden extrem herausragt. Wir wohnen hier wirklich genau im Zentrum der Stadt, ein heftiger Kontrast zu unserem Strand von heute morgen.

Zum Futtern sind wir zum praktisch hinter dem Haus liegenden Nachtmarkt gegangen, haben an den vielen netten Ständen Spieße, Obst, sehr bunten Kuchen usw. gekauft, mit dem Welpen dann aber auch noch in ein vegetarisches indisches Restaurant gegangen. Es war voll von Indern und wirkte wirklich, als wenn man in Indien ist. Auch das Kaufhaus, in welchem wir noch Waschmittel für unsere Klamotten (wir haben eine Waschmaschine im Apartment!) besorgt haben, ist praktisch Indien, genau wie die meisten anderen Geschäfte und Leute auf der Straße. Überall Musik von Lata Mangeshkar und Asha Bhosle, alles voll von Sari- und Panjabi-Läden. Sehr nett!

Die Wäsche haben wir im 25. Stock auf unserem kleinen Balkon aufgehängt und gehofft, dass kein Wind aufkommt …


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