2024-08-02, Sandakan: Es kam jetzt alles doch anders als geplant: der Welpe hat sich leider vorgestern einen Bug eingefangen und lag leider einen Tag flach (hat sich inzwischen aber wieder erholt), deshalb mussten wir unsere geplante nächste Station leider verschieben und blieben noch zwei Tage an diesem eher uninteressanten Ort. Während der Welpe sich erholte, haben wir gestern eigentlich nur das San Da Gen Kopitiam (Café) erkundet (und den sensationellen Ondeh Ondeh Cake probiert), ein wenig den Heritage Trail begangen (der im Grunde erstmal nur aus ein paar bunten, überdachten Stufen den Berg rauf bestand) und oben dann das Agnes Keith House besichtigt, das Haus, in dem von vor bis nach WWII die gleichnamige amerikanische Schriftstellerin lebte. Es wurde vor einigen Jahren pikobello als kleines Museum restauriert und glänzt wie neu. 

Nebenan gibt es – thematisch passend – in einem Kolonialhaus mit akurat gemähtem Garten das English Tea House, welches uns zum Genuss desselben verleitete. 

Heute haben wir uns für den Abend wieder einen Leihwagen geholt und versucht, den Tag und die Leere in unseren Herzen mit dem Besuch weiterer hiesiger Sehenswürdigkeiten zu füllen. Jedoch wollten diese uns nicht füllen, so blieben unsere Herzen leer. Konkret war der Aussichtsturm an einer hohen Stelle des Hügels in der Stadt abgeschlossen und der große chinesische Tempel war größtenteils auch zu, obwohl direkt dran stand, dass wir zu den Öffnungszeiten da waren. Immerhin gab es noch eine große Halle mit einer Figur und ausreichend Swastikas, um damit mehrere AfD-Vereinszentralen ausstatten zu können. Zumindest haben wir noch ein nettes Café gefunden, wo wir unseren Schmerz dann in Mocktails ertrinken konnten.

Gegen Abend haben wir den wiederhergestellten Welpen eingesammelt, unsere Regenponchos eingepackt und sind nochmal (jetzt im Regen und bei deutlich mehr Verkehr) zum Rainforest Discovery Centre zu fahren. Auf dem Web stoppten wir in einem wirklich netten Restaurant, dass zu einer teureren Lodge gehörte und stärkten uns für die anstehende Nachtwanderung. Wobei wir eigentlich angesichts des Dauerregens davon ausgingen, dass der Nightwalk sowieso ausfallen wird. Aber es wurde weniger und wir fuhren dann doch zum Eingang. 

Und sie sagten: Klar, wir machen das auch bei Regen. Nagut. Wie drei Leuchtzwerge machten wir uns bereit, mit ein paar anderen Bekloppten und unserem Guide durch den Wald zu stapfen. Da gab es plötzliche etwas Auffruhr, alle rannten zum Eingang zurück und dort lief ein Pangolin herum! Waaa? Der Guide sagte, das letzte hätten sie dort vor zwei Jahren gesehen. Sie gelten hier also besonders selten und bedroht. Das Tier war nicht besonders panisch, drohte aber in den schmalen Abwasserkanal zu springen. Also packten es die Guides am Schwanz und trugen es zur anderen Seite an den Waldrand. 

Damit war die Tour eigentlich schon erfolgreich. Aber wir haben auch noch einen im UV-Licht leuchtenden Skorpion, mehrere Taranteln, zwei seltene Cinnamon Frogs (welche die Amphi-Biologen in unserer Gruppe in helle, verzückte Aufregung versetzten), einen schlafenden Eisvogel, eine kleine Viper, einen schwarzen Skorpion und sogar einen ebenfalls sehr schwer zu findenden Tarsius/Koboldmaki (hier ein Jungtier). Währenddessen tropfte es mal mehr oder weniger stark von den hohen Bäumen und wir schwitzten unter unseren Ponchos, während wir den Wegesrand nach Viechern absuchten.

Klatschnass ging es dann mit zwei niederländischen Reisenden, die auch in die Stadt mussten nach Hause. Puuh.

Morgen sind wir dann hoffentlich wirklich inkommunikado