Mantas im Stau
2023-08-11 von frischnetz | Comments (0)
11. August 2023, Nusa Penida, Indonesien: Um Punkt sieben haben wir hastig ein paar handliche Pancakes eingeworfen, mit Tee und Ananassaft runtergespült und sind über die erfreulich leere Straße zum Dive Center runtergerollt. Wir haben uns dann in die dickeren Wetsuits reingezwängt, weil es am Manta Point deutlich kälter ist, als die kuscheligen 27 Grad, die hier normalerweise an den üblichen Dive-Sites herrschen.
Mit einem zwar großzügig motorisierten, aber nicht besonders großzügig mit Platz versehenen Boot ging es dann etwa eine Dreiviertelstunde über die hier erstaunlich unruhige See, einmal halb um die Insel rum. Das Wasser hat eine tolle Hochseefarbe, ist aber voll von Wirbeln und Strömungen, Wellen, die sich überlagern und an die hohe Südküste klatschen. Wir wurden jedenfalls ganz schön durchgerüttelt und zugedröhnt. Am Mantapoint waren zwar schon ein paar ähnliche Boote, aber es kamen dann noch sehr viel mehr.
Das Wasser war wirklich mit 20 Grad ziemlich frisch, vor allem, wenn man sich rückwärts ins Wasser fallen lässt. Dafür wurden wir nach etwas Suche wieder mit einem Manta belohnt, der vor uns ein paar Runden gedreht hat. Allerdings war es hier auch unter Wasser extrem voll mit Tauchern, so dass es wirklich schwer wurde, die eigene Gruppe nicht zu verlieren oder sich auch nur nicht andauernd anzurempeln. Wenn es unter Wasser so voll ist, ist es das natürlich oben auch, was beim Auftauchen schon gefährlich werden kann, wenn die Boote rumkreuzen, um ihre Gruppen einzusammeln. Insgesamt hier also ein zwiespältiger Spaß. Wenigstens kommen die Boote nur vormittags, so dass die Mantas nachmittags ihre Ruhe haben.
Zweiter Stopp nach einer halben Stunde Bootsfahrt in die Entgegengesetzte Richtung war dann Crystal Bay, die u.a. wegen der tollen Sichtweite so heißt. Hier hatten wir wenigstens 24 Grad, was mit 5mm long sleeve Neopren schon OK war. Das Wasser war wirklich glasklar und es gab Mantis Shrimp, viele große Nudis, Rochen (kleine), eine Muräne, mehrere Cowfish, Plattfische, Barrakudas, Zebrafisch, Clownfische und noch viel andere Schuppenviecher. Insgesamt eine bessere Divesite als Manta Point, aber leider auch recht voll.
Ganz zurück ging es dann mit einem »Taxi« (also auf der Ladefläche eines Mini-Lieferwagens), weil die Ebbe das Anlegen bei der Divebase nicht möglich macht. Nach dem Abduschen und Umziehen sind wir dann nur noch hungrig ins etwas poshere Mambo gegangen, weil es hier wohl gutes Müesli gibt. Wir waren aber eigentlich viel zu müde zum Futtern. Mit Eiskaffees haben wir uns dann nur noch für die Rückfahrt aufgerafft und sind in unserer Jurte erstmal tot ins Bett gefallen, um den Nachmittag durchzupennen.
Gerade gab es hier einen Stromausfall, eine gute Gelegenheit, ohne Streulicht den sehr viel besseren Sternenhimmel der Südhalbkugel zu genießen. Sternschnuppen und Aliens gab es aber nicht.
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