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Welpenbummler

The blog formerly known as »Getürmt nach Hanoi«

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Vulkan-Hopping

27. Juli 2023, Licin, Java, Indonesien:Nach einem schwermütigen Abschied von unserem charmenten Chalet, sind wir relativ ereignislose 6 Stunden mit dem Wagen nach Kebonsengon an den Ausläufern des Bromo gefahren. Ereignislos bis auf die unzähligen unnötig riskanten Überholmanöver, die hier jeder und jede vollführt, der oder die so blöd sind, sich auf diese viel zu befahrene Straße voller Laster zu begeben. 

Und damit meine ich insbesondere uns, denn uns ist komplett entgangen, dass wir den größten Teil der Strecke billiger, schneller und bequemer mit dem Zug hätten erledigen können. Leider war es da schon zu spät.

Aber dafür schockt uns dann nichts mehr. Hier wird grundsätzlich immer überholt. Auch wenn ein LKW-Konvoy vor einem fährt, auch wenn Gegenverkehr kommt, auch wenn man die Strecke nicht überblicken kann und vor allem, wenn Überholverbot ist. Der klügere (und schwächere) bremst schon oder lässt einen schon rein. Wenigstens hat man am Ende ein paar Minuten gewonnen.

Zum Sonnenuntergang sind wir dann an unserem Homestay angekommen: ein gelbgrünes Haus, direkt an der lauten Straße voller Laster und extralauter Knattermopeds und in direkter Schallrichtung der Moschee. Dafür haben wir die gesamte obere Etage des sehr indonesischen Wohnhauses für uns: drei Schlafzimmer, Badezimmer, zwei große Balkone (mit Kochecke auf dem einen), Wohnflur mit zwei großen Matratzen als Extrabetten, klotzig-schweren Sitzmöbeln und blau-kalter LED-Beleuchtung. Die Wände sind halb grün gestrichen und die Garage ist direkt in den Erdgeschoss-Wohnbereich integriert, so dass man vom Flur und der Treppe direkt auf den Wagen schauen kann. 

Es ist also die Antithese unserer letzten Unterkunft. 

Aber die Leute sind soweit ganz nett, die Frau spricht einigermaßen gutes Englisch und organisiert alles. (Es gab leider nicht viel bezahlbare Alternativen und bei Booking hat diese Unterkunft 8.9 Punkte, das ist schon ziemlich gut.) Egal, es geht schlimmer. 

Etwas zu spät sind wir abends dann zum Futtern aufgebrochen, daher war die Auswahl an geöffneten Warungs sehr überschaubar. Wir haben dann einen Laden gefunden, der wohl permanent geöffnet ist (die Leute wohnen hier auch) und haben Reis mit ganz leckerem, scharfen Rindercurry und Hühnerbein bekommen. Sehr essbar.

28. Juli 2023, Kebonsengon, Java, Indonesien: Kein großes Programm heute. Gegen Mittag haben wir uns einen Scooter geliehen und sind zu zweit (der Welpe wollte mal einen Tag Pause haben) und sind zu einem Café gefahren, wo wir komplett ohne Verkehrslärm und Moschee einfach von der Terrasse ins grüne Tal gucken konnten, während wir guten Kaffee und Banenenkuchen bzw. Brownie essen konnten. Nur eine aufgeregte Gruppe mittelalter Chinesinnen kam später noch und posierte euphorisch vor der Kulisse.

Etwas mutig haben wir uns dann einen etwas höher gelegenen Aussichtspunkt herausgesucht und sind die erst einigermaßen akzeptable, zwischenzeitlich sogar recht gute schmale Straße durch den Wald und zwischen Feldern und kleinen Häusern mit freundlich grüßenden Bewohnern hochgefahren, bis der Weg nur noch aus lose zusammengekippten, spitzen und für den Straßenverkehr komplett ungeeigneten Steinbrocken bestand. Erstaunlicherweise hatten wir auf diesem Abschnitt sogar noch Gegenverkehr. Aber wir befürchteten nach ein paar Hundert Metern schlimmsten Gerüttels, dass wir nach der kompletten Strecke den Scooter nur noch in kleinen Stückchen zurückbringen könnten und beschlossen, umzukehren. 

Wir haben an einer etwas entlegenen Stelle am Straßenrand unseren Flughund (Drohne) in die Luft geworfen und hatten seltsamerweise nach fünf Minuten schon eine kleine Traube von freundlichen Dorfbewohnern und Kindern um uns herum, die kein Englisch sprachen, aber sehr beeindruckt und interessiert an der Drohne waren. 

Wir verabschieden uns freundlich und fuhren dann noch zu einem anderen Café (Coffee Cat), tranken als einzige Gäste noch einen Kaffee, holten noch mehrere Millionen IDR am ATM ab und holten den Welpen zum Abendessen ab. In einer Reihe von sehr kleinen und schrabbeligen Essensständen fanden wir eine Oma, die uns mit Reis mit den üblichem leckeren Beiwerk (Tempe, frittierte Maistaler, frittierte Kartoffeltaler, gekochtes Gemüse, Nudeln, etc) versorgte sowie einen winzigen Kabuff, wo es Satespieße (Huhn) mit guter Erdnusssauce gab. Wir haben für uns alle zusammen keine fünf EUR ausgegeben und sind sehr satt nach Hause gegangen.


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