The Social Network Island
2022-07-29 von frischnetz | Comments (0)
So, 24.7.2022, Ampana, Sulawesi: So gegen 8:40 wurden wir von Atnan mit seinem Moped und einem dieser eigentümlichen Moped-Rikschas, bei denen zwei Leute auf einer überdachten Bank vor dem Fahrer sitzen können, abgeholt. Unser Gepäck und 2/3 von uns wurden auf die Rikscha geschnallt und ich wurde auf Atnans Soziussitz gesetzt, um zum nahen Hafen von Ampana zu fahren. Dort warteten wir in einem weißen, schucklosen, eher kargen und heruntergekommenen Gebäude darauf, auf die Fähre zu kommen. Die freundlichen Mitarbeiter der Fährgesellschaft kassierten für unsere Tickets und Eintritt zum Nationalpark. Nach fast einer Stunde ging es zum Speedboot am Anleger, eine viel zu kleine, übermotorisierte, schwankende Röhre, in die viel zu viele Leute und viel zu viel Gepäck reingequetscht wurden. Die laute und mit 30 Knoten viel zu schnelle Fahrt zu dem Togean-Archipel mit seinen vielen kleinen schicken Inseln konnten wir nur mit Verrenkungen und durch kleine Fenster im Fiberglasrumpf sehen. Man konnte zumindest Stelzendörfer erahnen, die prima als Filmkulisse dienen könnten.
Nach einer Stunde waren wir in Wakai, der »Hauptstadt« der Hauptinsel, genau im strategisch guten Moment, als es zu regnen anfing. In einer chaotischen Wuselei, die dadurch zustande kam, dass sich auf der rutschigen Anlegerbrücke nicht nur die Aus- und Einsteigenden aneinander vorbeiquetschten, sondern auch noch Waren be- und entladen wurden. Und zwischendurch fragten auch noch Rikschafahrer, wo man uns denn hinbringen könne.
Glücklicherweise wartete schon ein blaues Jukung (schmales Holzboot mit Auslegern) mit einem rudimenären Dach auf uns, wir kletterten über rutschige Steine hinein und saßen die nächsten zwei Stunden dort im Schneidersitz mit unseren Regenschirmen bewaffnet, während der Regen unter dem Dach durchfegte. Später, als es trockener wurde, konnte man sich auch etwas bequemer hinfläzen, während wir sehr langsam zur nächsten Insel tuckerten.
Auf Una-Una wurden wir direkt am Strand des »Pristine Paradise« abgeliefert und bezogen unsere einfache, aber nette und komplett Tsunami-unsichere Holzhütte mit (üblicherweise) gemauertem dachlosen Bad, einer Hängematten-Veranda und direktem Seeblick. Man merkte an Kleinigkeiten, dass einige Schäden des langen Corona-Leerstands noch nicht ganz behoben waren, aber alles funktionierte schon einigermaßen.
Außer Abhängen auf der Hängematte, einem gemeinsamen Abendessen und einem kurzen kleinen Spaziergang haben wir dann aber auch nichts weiter unternommen. Außer diesem kleinen Resort gibt es keine Restaurants oder Läden auf der Insel. Es gibt auch nur einen schmalen, matschigen Moped-Trampelpfad, der die einzelnen Kokosfarmer miteinander verbindet. Strom gibt es nur nachmittags bis nachts vom Generator, Internet nur bei gutem Wetter von der Nachbarinsel. Manchmal stellen die Angestellten dazu einen Hotspot zur Verfügung, der sehr schwankend funktionierte.
Ein wirklich entlegender Ort, aber dank der vielen europäischen Gäste, war es sehr kommunikativ. Auch ohne Internet.
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