Unintentional sightseeing
2018-08-02 von frischnetz | Comments (2)
2.8.18, Ubud: Gestärkt durch Tee und Toast sind wir nach diversen Abschieden von anderen Gästen, die wir hier kennengelernt haben (Maria aus Avila, lebt in Bangkok und der Familie aus Berlin) mit einem weißen Wagen, der von außen komfortabler aussah als von innen, Richtung Ubud aufgebrochen. Die Route ging über die Berge und wir konnten eine komplett andere Landschaft Balis sehen, als wir an der Nordküste gesehen haben: Sehr grün, voll mit Reisfeldern und Wäldern und erstaunlich nett und hübsch aussehenden Dörfern und kleinen Städten. Ein großer Teil der Grundstücke ist fast wie ein Tempel aufgebaut, mit geschmückter Außenmauer, elegantem Durchgang zu einem Innenhof mit vielen kleinen Schreinen im 8-Bit-Design und Figuren von hinduistischen Göttern. Alles durch das regenreiche Klima mit reichlich dekorativen Flechten und Moosen überzogen. Dazwischen Frangipani-Bäume und Palmen. Alles extrem pittoresk!
Unser Fahrer wollte uns nicht einfach nur stur nach Ubud bringen, sondern uns auch noch ein paar Highlights zeigen, u.a. den ca. 40m hohen Wasserfall in der Nähe von Munduk, zu dem man nach einem kleinen 500m Fußmarsch durch einen extrem grünen Hang gelangt. Man kann dann vor ihm stehen und sich vom Spray binnen Sekunden komplett durchnässen lassen, was der Welpe auch getan hat. Leider hat er dann den Rückweg ziemlich gefroren, aber die Sonne hat ihn wieder getrocknet. Im Bambus-Enjoy-Café auf halbem Weg haben wir dann lange auf (leckeres) Mittagessen gewartet und die Umgebung genossen.
Irgendwann kam dann der Fahrer, weil er sich schon Sorgen machte, so lange dauerte es.
Der zweite Stop war der Ulun Danu Beratan Temple, der auf jedem Bildband über Bali auf dem Cover oder der Rückseite abgebildet ist: ein wirklich netter kleiner Tempelturm auf einer Insel in einem Kratersee und leider wieder DER Bali-Selfie-Hotspot für Indonesier und Touristen gleichsam. Und leider haben die Balinesen das Tempelgelände drum herum zu einem sterilen Garten umgebaut, wie man ihn in Kurparks oder in Disneyland findet. Das passt einfach nicht. Der ganze Ort hat wirklich Null Atmosphäre, nur ein schönes Fotomotiv. Insgesamt eine Sehenswürdigkeit über die wir ziemlich enttäuscht gewesen wären, wenn wir dafür einen Ausflug unternommen hätten, so war es aber OK und wir waren schnell wieder weiter (auch weil es dort wirklich ziemlich kalt war).
In der Gegend um diese Kraterseen werden übrigen viele Erdbeeren, Tomaten, Möhren und vor allem Selfies angebaut. Letztere werden an etlichen Selfie-Punkten geerntet, an denen Leute hoch über dem See auf Schaukeln oder aufgehängten Bambus-Kokons mit dem See im Hintergrund gegen Geld posieren können. Die Ernte soll dieses Jahr sehr gut ausfallen.
Weiter gings Richtung Ubud. Die Umgebung ist wirklich sehr schön und verlockt zu ziellosen Mopedtouren. Die Innenstadt ist zwar immer noch netter als andere asiatische Städte, aber besteht nur aus Touris und – als Abfallprodukt – Selfies. Wir wohnen ein wenig am Rande in einem kleinen Guesthouse, das über einen Weg zu erreichen ist, der kaum einen Meter breit ist. Das Zimmer sieht etwas altmodisch aus, ist aber gut ausgestattet und hat einen riesigen Balkon mit Sofa und Kochecke. Und die Gegend ist schön chlorophyllhaltig, dafür fällt die Selfieernte hier mager aus.
Kommentare (2)
sister:
2018-08-02 um 18:17
Chlorophyll... jibbt es hier nicht mehr STOP
Botanik oder gar Kühle auch nicht STOP
Niesel - muss ich wohl googlen STOP
helga lippmann:
2018-08-03 um 10:59
wenn es Euch kalt ist, wir schicken Euch Hitze von 25-30° und mehr Grad . Alles ist trocken , Gras ist braun !!
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