Tea and train for three (Danke, Carson)
2016-08-27 von frischnetz | Comments (1)
26.08.2016 – Nuwara Eliya / Pinnawala – Bevor wir in den mittäglichen Zug einsteigen wollten, hatten wir noch etwas Zeit und haben uns nach dem Packen noch zur Pedro Tea Factory fahren lassen, wo man u.a. an einer kleinen Führung durch die Fabrik teilnehmen kann. Die Geräte sind teilweise an die hundert Jahre alt und offenbar unverwüstlich. Täglich vormittags werden neue Blätter gesammelt, die um 11 Uhr (also nach unserer Tour) erst 12 Stunden zum Trocknen in bestimmte, gelüftete Wannen gelegt und dann eine halbe Stunde in Maschinen gerollt werden. Danach werden sie ein paar Minuten auf ca. 90° erhitzt und zuletzt abgekühlt. Jetzt nur noch durch die Siebmaschine und fertig sind BOP, Fanning und Dust, die in große Säcke gefüllt und am nächsten Tag in Colombo versteigert werden. Firmen wie Lipton machen daraus dann trinkfertige Mischungen.
Auf dem Balkon des Besucherzentrums kann man anschließend eine Tasse frischen kräftigen Tees trinken, während man die Pflücker beim Sammeln des nächsten Batches beobachten kann.
Den Rest des Tages haben wir dann mit einer weiteren langen Zugfahrt durch diese unglaublich grüne Tee- und Dschungellandschaft verbracht. Soviel Chlorophyll habe ich noch nie an einem Tag gesehen. Sehr langsam bewegte sich der klapprige und teilweise unglaublich laut ratternde Zug weiter gen Osten und von ca. 1600m wieder runter auf ca. 100m über NN. In Peradeniya sind wir ausgestiegen, um in den Zug nach Rambukkana umzusteigen, nur um festzustellen, dass wir eigentlich im Zug hätten sitzenbelieben können, weil unserer auch dort gehalten hätte …
Egal, sind wir halt mit den Bummelzug in der Dritten Klasse weitergefahren. Dieser hielt natürlich deutlich häufiger an den niedlichen kleinen altmodischen Bahnhöfen, aber teilweise auch an Bahnhöfen, die weder ein Ortsschild noch Beleuchtung hatten und auf welchen nur Gestalten mit Taschenlampen hantierten. An einer Stelle stiegen dann praktisch alle Leute aus dem Zug aus, so dass wir erst dachten, wir sind vollkommen falsch, aber schließlich erreichten wir Rambukkana und haben uns mit einem 3w noch ein paar Kilometer zum Guesthouse fahren lassen.
Das ist eine seltsame Unterkunft: einerseits schlafen wir in einem von zwei Schlafcontainern im Garten. Andererseits speist man im Haus (der Villa) am ordentlichen Tisch, kann abends im ruhigen Garten auf der edlen Veranda sitzen und wird von einem Koch und einem Angestellten des Hauses bedient. Das Essen ist hervorragend, wir werden mit Madame und Master angeredet und fühlen uns wie in Downton Abbey. Der Koch/Diener bedient uns, fragt uns, was wir abends oder morgens essen wollen (und wann) und erkundigt sich höflich, ob wir noch was brauchen. Wir wissen nicht, wie er heißt, aber wir nennen ihn Carson. Am ersten Abend waren noch ein paar Gäste aus Dänemark da, aber am zweiten Abend waren wir alleine mit unseren Bediensteten. So eine Betreuung bekommt man in keinem Hotel und es kostet hier nur 25 Dollar die Nacht. Daran kann man sich gewöhnen.
So Carson und nun werden meine Gattin, meine Tochter und ich uns zurückziehen. Bitte bereiten Sie morgen um 8:30 das Frühstück vor. Wir nehmen Toast, Früchte, Ei und schwarzen Tee. Das Ei bitte sunny side up.
Kommentare (1)
helga lippmann:
2016-08-28 um 11:19
Bringt Ihr mir schönen Grünen Tee mit ? So einen Carson könnte ich auch gebrauchen, bringt ihn in den Rucksack .
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