24.08.2016 – Ella / Nuwara Eliya – Nach einem sonnigen, durchschnittlichen Frühstück auf der Veranda unseres Guesthouse in Ella sind wir mit unseren ganzen Geraffel zum wirklich niedlichen kleinen Bahnhof aufgebrochen und haben unsere reservierten Sitze zweiter Klasse im Zug nach Nuwara Eliya eingenommen. Auch dieser Zug hat bei der Einfahrt ein Token an einem großen Lederring an einen Station Manager übergeben und einen zweiten von einem anderen entgegengenommen. Auch viele andere Dinge an dieser Eisenbahnstrecke sind wunderbar altmodisch, die Stellanlagen, die Signale, die ganze Beschriftung und die Timetables und nicht zuletzt die Züge. Eisenbahnfans sind hier sicher begeistert.

Uns hat neben diesen kleinen Dingen natürlich vor allem die Aussicht begeistert. Der Zug fährt fast immer auf einer Höhe von 1000–1800m und bietet eine entsprechende Aussicht auf grüne Täler, meist mit vielen kleinen Häusern und Bauernhöfen übersäht, auf denen alle Kinder dem Zug zugewinkt haben; sehr viele Teeplantagen mit einheitlich gestutzten Büschen und vereinzelten Bäumen, Terassenförmigen Felder, Fichtenwälder oder einfach nur dichten Dschungel. Es gibt sehr viele enge Einschnitte in die Berge für die Bahn, viele kleine Tunnel und auch ein paar alte Stahlbrücken. Am besten genießt man den Anblick aus der geöffneten Abteiltür. Man muss sich ja nicht gerade mit dem GoPro-Deppenszepter aus dem Zug hängen, wie es die anderen Touris gerne machen …

Am Zielort Nanu Oya wurden wir vom Guesthousebesitzer im bestgepflegtesten Wagen von ganz Sri Lanka (einem Toyota Aqua, Hybrid) abgeholt und erfreulich sanft zum Guesthouse, einem Homestay, etwas am Rande von Nuwara Eliya, gebracht. Es ist ein erstaunlich europäisch eingerichtetes, blitzsauberes Haus mit Sofas Teppichen und Zierpflanzen. Die 18-Jährige Tochter des Hauses hat uns gleich Tee gekocht und uns mit ihrem sehr flüssigen Englisch überrascht. Äußerst nette Unterkunft! Unser Gästezimmer (das vom Wohnzimmer abgeht), hat im Badezimmer sogar eine Badewanne!

Wir sind dann nur noch zum Stadtangucken und Abendessen eine halbe Stunde in die Stadt gelatscht. NE ist eine auf 1800m gelegene Hill Station der Briten, dementsprechend kühl, wolkig und regnerisch ist es hier normalerweise (damit die Briten sich so richtig wohlfühlen), es gibt noch einiges an Kolonialarchitektur (Post, Nobelhotels, etc), viele Golfplätze, eine Pferderennbahn(!) und Autorennstrecken(!!). Trotz allem ist es immer noch eine srilankische Stadt mit dem üblichen Chaos.

In einem kleinen Laden haben wir schließlich ein nicht so sehr dolles Chicken Kottu und Fried Rice gegessen und sind im dunkeln wieder zurück ins kühle Zimmer gewatschelt. Nachts sind hier ca 13 Grad, tagsüber maximal 18. Ziemlicher Kontrast zu Jaffna …