Tante Lottis Hund – Mit einem Threewheel (in das sogar unser gesamtes Gepäck gestopft wurde) ging es früh zur Bushaltestelle in Negombo, wo wir aber gleich ob der langen Schlange und der Aussicht auf eine lange Fahrt in einem stickigen Bus zur Rush hour auf der Autobahn beschlossen, gleich mit dem Threewheel (ich nenn die ab jetzt nur noch 3w, ok?) auch noch die knapp 50 km bis zum Colombo Bahnhof Fort durchzufahren. Ist luftiger und netter.

Der erste Teil der Strecke ging an der Lagune vorbei, mit kleinen Häusern, Kirchen und Palmen, der zweite Teil dann durch Colombo durch die Hintertür klapperige steile laute Straßen hindurch mit viel Gehupe und Unmengen anderer 3ws.

Nach einem kleinen Abschnitt mitten durch einen Bazar waren wir am Bahnhof – und hatten gut eine Stunde Wartezeit. Wenn wir gleich darauf gesetzt hätten, mit dem 3w nach Colombo zu fahren, anstatt mit dem Bus, hätten wir eine Stunde länger schlafen können. OK, egal.

Wir hatten spottbillige 1. Klasse Tickets und saßen in einem bequemen Waggon mit Klimaanlage, kein Vergleich zur 3. Klasse!

Nachdem wir Colombo verlassen hatten, wichen die armen Blechhütten am Gleisrand einer phantastisch grünen Landschaft: Reisfelder, Kokospalmen, Bananenstauden, Urwald, kleine Berge, viele Blumen, dazwischen kleine Steinhütten, Sandwege und 3ws. Die grünste und bedschungelste Gegend, in der wir hisher waren. Wirklich sehr schön anzusehen! Nur leider durch die Scheiben schlecht zu fotografieren. Müsst Ihr halt selbst mal vorbeikommen. Kann ja auch nicht alles ablichten …

Zum Ende wurde es etwas hügeliger und tunneliger und wir kamen nach ca. 2,5 Stunden in Kandy an. Das Blue Haven Guesthouse hat uns abgeholt und einen Hügel rauf zur Unterkunft gebracht. Der Welpe ist gleich in den kleinen Pool gesprungen und wir haben auf der Terasse mit ein paar anderen Reisenden aus der Schweiz und Österreich Tipps ausgetauscht.

Gegen Nachmittag sind wir die halbstündige Strecke zum Zahntempel zu Fuß gegangen, inzwischen waren Wolken aufgezogen und es war angenehm kühler. Machte den größten Teil der Strecke an der Hauptstraße entlang aber auch nicht angehmer. Immerhin gab es ein paar Affen auf den Häusern zu sehen.

Der Zahntempel hütet einen Zahn Buddhas, allerdings bekommt man den nicht zu sehen, nur Abends eine Weile lang das goldene Gefäß, in dem er liegen soll. Wir hatten das Glück (?) ziemlich genau zu so einer Zeremonie im Tempel zu sein. Allerdings wurde das eine sehr laute (Trommeln und Tröte), enge und warme Angelegenheit, weil zur entsprechenden Zeit an der passenden Stelle ein ziemliches Geschiebe und Gequetsche einsetzt, aus der man eigentlich nicht herauskommt. Man wartet einfach ab und lässt den schwitzenden Strom an sich vorbeiziehen. Nach einer halben Stunde sind 90% der Pilger und Touris dann wieder weg und man hat eine unstressige Möglichkeit, einen Blick auf dieses Gefäß zu werfen. Leider muss man während der Zeit die sehr laute Musik ertragen, Die (unverstärkten) Musiker waren zwar laut wie Motörhead, aber lustlos und auch die Bühnenshow war eher simpel gehalten. Zugaben gab es nicht.

Schlagartig als wir uns entschlossen hatten, den Tempel zu verlassen, hörten auch die Musiker auf. Die waren also die ganze Zeit nur für uns da gewesen! Und ich beklage mich noch über die schlechte Bühnenshow! Wie undankbar!

Das Abendessen bestand aus einem Burger für den Welpen und ein paar Tandoori/Grilled Chicken-Wraps vom »Licenced to Grill« Straßenstand, dem Restaurant mit der besten Bewertung auf Tripadvisor. Und die haben Recht, das waren wirklich sehr leckere Burger (und Wraps).

Mit einem 3w gings wieder zum Guest house. Und weil der Welpe vergessen hatte, dass er heute schonmal im Pool war, ist er gleich nochmal reingegangen …