"Werte Mitreisede, bitte Rauchen einstellen, Tische hochklappen und die Lehnen senkrecht stellen!

Nachdem Bangkok als bewährter Travelhub in den letzten Jahren fast etwas zu heimisch wurde, mussten wir mal wieder was neues probieren und haben Sri Lanka dazu auserkoren. Nach einem etwas hektischen Morgen zwischen Packen und unserem Ferienmieter die Bedienung der Haustiere und das Füttern der Küchengeräte zu erklären, ging es mit der KVG und Kilius nach HAM. Etihad hatte kurzerhand unseren Flug zwei Stunden vorverlegt, was wir erst nachts beim Online-Check-In erfahren haben und unsere komplette Zeitplanung über den Haufen warf. Von HAM gings nach MUC, wo allerdings so trübes Wetter herrschte, dass wir kleine Lust hatten, die Stopover-Zeit mit einem Ausflug zu verbinden (und das, obwohl das Außenthermometer 71 Grad anzeigte). Also haben wir wie die meisten Reisenden trübe wie das Wetter im Terminal herumgesessen und frustgefuttert.

Weiter gings des Nachts Richtung AUH, etwa 7 Stunden, die mit Dösen und dem halben Genuss eines halben Spielfilms verbracht wurden und der Erkenntnis, dass bei Etihad auf dem Routenkompass nicht nur die Richtung und Entfernung des Zielortes angezeigt wurde, sondern auch die von Mekka.

Im morgendlichen AUH gingen fast alle Passagiere gleich zum Transfer, wir wollten aber die zur Verfügung stehenden 6 Stunden gerne nutzen und sind in Richtung Immigration. Wir haben ein paar Dirham abgehoben, noch etwas rumgelungert, bis es spät genug für eine Tour zur Sheik Zayed Moschee war. Die Mitarbeiter in der Flughafeninfo sagten, das Taxi würde ca 50 Dirham kosten, die Leute am Prepaid-Taxistand 150. Im Taxi selbst waren es dann faire 65, also etwa 15 €. Wir haben uns mit zwei Münchnern die Tour geteilt. Schon morgens um 9 haben einem 38 Grad ins Gesicht gehauen, aber das Taxi hatte Klimaanlage. Die paar Minuten vor 9, die wir dann doch zu früh da waren, haben wir dann auch konsequent mit laufendem Taxameter im Wagen verbracht, weil die Hitze auf dem Steinboden in der Sonne wirklich zu heftig war.

Nach einem Check wie im Flughafen im klimatisierten Zelt, mussten wir ein wenig auf dem Gelände gerumlaufen, um für die total unpassend gekleideten Damen je einem Hufflepuff-Mantel auszuleihen. Solche Sachen erledigt man dort unterirdisch, immer schön klimatisiert. Die riesige Tiefgarage der Moschee, durch die man seltsamerweise auch durch muss, ist allerdings eher backofenartig.

Um 10 ging nach etwas Wartezeit in den schattigen, aber nicht kühlen Kollonaden eine Führung los, die vom Guide ins Mikro gesprochen wurde und alle Teilnehmer mit ihren Knöpfen im Ohr hören konnten, auch wenn man sich ein wenig von der Gruppe entfernte. Glücklicherweise fand der größte Teil der Erklärungen in der riesigen, beteppichten und klimatisierten Halle statt, einer Mischung aus pompösen Säulen, knallig bunten Kandelabern und filligranen Einlegearbeiten. Wirklich sehr beeindruckend! Das Ding ist erst 9 Jahre alt und kann unter anderem mit dem größten Teppich der Welt aufwarten.

Wieder draußen, waren es mittlerweile 44 Grad und der Punkt war überschritten, an dem der Wind noch kühlen kann. Dieser hat eher wie ein heißer Föhn ins Gesicht gepustet. Wirklich extrem und kaum länger als ein paar Minuten in der Sonne auszuhalten.
Mit einer Taxifahrerin, die als zweiten Vornamen Nobel hat, ging es über die lange Autobahn mit staubigen Palmen wieder zum Flughafen. Der Nobel-Preis war sogar nur 55 Dirham, fast bei den prophezeiten 50!
Dann wieder ein Flubabschnitt – nach CMB –, von den müden Reisenden diesmal fast komplett verdöst. Der Welpe hat sich zusammengerollt und wirklich sehr tief gepennt. Schön, wenn man so klein ist, dass das auf den Sitzen geht!

Die Einreise in Colombo war dann erfeulichweise die reibungsloseste, die wir je irgendwo erlebt haben. Die Visa hatten wir ja schon online gebucht und wurden nur flott in den Pass geklebt, Wartezeit praktisch nicht vorhanden. Am Geldautomaten etwas Landeswährung gekauft und am Stand von Etisalat eine einheimische SIM-Karte mit 10GB Datenvolumen für 10 Dollar (!). Der vorab über das Hotel organisierte Taxifahrer wartete schon mit einer Namenstafel und flugs waren wir im Hotel. Einfacher als thailändische Hotels für den Preis, aber absolut in Ordnung. Nebenan im Restaurant noch schnell etwas typische und einfallslose Travellerkost eingeworfen, wie man sie überall in Asien finden kann (Reis mit Chicken) und dann ENDLICH unter die angenehme Dusche!