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Welpenbummler

The blog formerly known as »Getürmt nach Hanoi«

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Hitchhikers Guide to Hat Yai

 

Der gestrige Tag begann mit einem Donnerschlag.

Ein heftiges Gewitter und geradezu tropischer Regen erschütterte die Stadt. Was aber nicht schlimm war, weil wir gegen 8:15 von dem Minibus abgeholt wurden, der uns nach Hat Yai bringen sollten. Um Mautgebühren zu sparen nahm der Wagen leider nicht die schnelle, direkte Strecke, sondern fuhr größtenteils (zumindest auf Malaysischer Seite) über kleine Landstraßen. Nach zwei Stunden waren wir an der Grenze, wo erfreulich wenig los war und etwa weitere 2 Stunden später waren wir mittags in Hat Yai. Wir hatten noch einige Stunden, weil ja unser Flieger erst gegen 20:35 gehen sollte. Also haben wir uns am Bahnhof absetzen lassen und unsere großen Rucksäcke in der Gepäckaufbewahrung abgegeben. Im Bahnhof sprachen wir noch kurz mit einer Kanadierin, die mit 3 Kindern seit fast einem Jahr in Asien herumreist und beschlossen hat, noch ein weiteres Jahr ranzuhängen. »Homeschooling« macht sowas in Kanada offenbar möglich. Besonders wohlhabend schien sie nicht zu sein, denn sie sagte, sie machten fast kein Touristenprogramm, wohnten sehr billig und sparten Geld durch selbst Kochen.

Wir waren ziemlich hungrig und haben in Bahnhofsnähe einfach mal das erstbeste Einkaufszentrum aufgesucht und dort das erstbeste Restaurant besucht. Die eigentliche Spezialität dieses Ladens ist eine Art Fondue. In der Mitte jeden Tisches befindet sich eine Kochplatte, auf der ein Topf mit Brühe köchelt. Man bestellt dann diverse Zutaten wie Gemüse und rohes Fleisch und gart sie dann in diesem.

Das ist dann aber eine längliche Angelegenheit, so dass wir diesmal leider darauf verzichten mussten und einfach nur ein paar Nudeln mit knuspriger Schweineschwarte und gegrillter Ente bestellten. Das war ganz in Ordnung, aber erstaunlich teuer. Das scheint aber eine Eigenheit von Hat Yai zu sein, etwas teurer zu sein, anscheinend nutzen viele Malaysische Männer die Stadt, um ungestört an Alkohol und Frauen zu kommen, was im muslimischen Malaysia schwerer ist. Darunter leiden dann die Preise.

Kaum waren wir ein wenig durch die Straßen in Bahnhofsnähe gewandert, fing wieder fetter Regen an und wir flüchteten ins nächste Einkaufszentrum, in den Starbucks. Dort fläzten wir in den Sesseln und besprachen mit Kennermiene, dass der Starbuckskaffee mitnichten weltweit gleich schmeckt, denn dieser war definitiv besser als der in Malaysia.

Was macht man in einer regnerischen Stadt? Man geht ins Kino. Mit etwas Internetrecherche konnten wir das hiesige Kinoprogramm einsehen und feststellen, dass kein Welpentauglicher Film lief. Also kein Kino. Die Reiseführer hatten nicht sonderlich viele Empfehlungen für Hat Yai, offenbar bleibt man hier nicht länger als nötig. Einziger Tipp war der städtische Park, am Stadtrand gelegen mit Tretbootsee, Seilbahn und diversen Tempeln auf dem Stadtberg. Also da hin. In einer Reiseagentur, wo wir Geld getauscht haben, fragten wir, wie wir dahin kommen. Wir bekamen einen netten Hinweis, wo wir ein Songthaew (sammeltaxi) bekommen könnten und einen hilfreichen Zettel mit thailändischer Zielbeschreibung.

Nach einem kleinen Weg durch die ziemlich enge und mit Goldläden vollgestopfte Stadt, vorbei an Straßenständen, die Aquariums-Zierfische in alten 0,33l-Flaschen, Katzenkinder, Eichhörnchen-, Meerschweinchen-, Kaninchen-, Igel- und Kaninchenbabies in Käfigen anboten, fanden wir ein entsprechendes Sammeltaxi, welches den Zettel akzeptierte und fuhren mit diversen Schülern in Schuluniform zum Park.

Inzwischen war es fast 16:00. Die Seilbahn war natürlich geschlossen, der Shuttle rauf auf den Berg beendete gerade sein Tagewerk, einzig die Tretboote waren noch aktiv. Und der »Ice Dome«, offenbar eine Schnee- und Kälte-Erlebniswelt für Asiaten, deren kältestes Erlebnis der Besuch eines 7-Eleven-Ladens ist. Das wäre natürlich spaßig geworden, aber nur für den Spaß war es zu teuer. Also haben wir ein wenig herumgelungert, während der Welpe seltsame Kinderfortbewegungsmittel ausprobiert hat. Anschließend sind wir auf Wunsch des Welpen auch noch eine Runde mit dem Tretboot gefahren. Großer Fehler! Das Ding war viel zu eng und zu kurz, zumal wir noch unsere Handgepäcksrucksäcke mit Kamera und Läppi dabei hatten. Fieser Quälkram kurz über der Wasseroberfläche mit einem Welpen, der das Ruder in der Hand hatte und uns immer kreuz und quer über den See steuerte.

Es wurde langsam Zeit, wieder zum Bahnhof zurückzufahren. Doch es gab keine Taxis vorm Park mehr. Auch auf der Straße nicht. Und alle Sammeltaxis in Richtung Stadt waren zu voll oder wollten uns nicht mitnehmen, wenn wir sagten, dass wir zum Bahnhof wollten. Umpf.

Nach 10 Minuten Warterei sind wir Richtung Stadt zu Fuß aufgebrochen. Und dann hielt netterweise ein PKW mit drei Thais, die fragten, wo wir hinwollten und uns gerne zum Bahnhof bringen wollten. Nichts wie rein. Weil es natürlich viel zu eng war, wurde angeboten, dass der Welpe auf dem Schoß der Beifahrerin sitzt. Das war wahrscheinlich der Grund, warum wir mitgenommen wurden. Gerade die Frauen sind extrem entzückt vom Welpen und quietschen immer vor Freude, wenn der Welpe seine Thai-Brocken ausprobiert.

Als der dritte Thai ausgestiegen war, durfte der Welpe dann aber auch wieder auf den Rücksitz. Die beiden waren sehr nett und haben uns tatsächlich rechtzeitig bis zum Bahnhof gebracht. Puuh!

Mit einem »Taxi« (Mini-Lieferwagen mit Bänken und Dach auf der Ladefläche) ging es absolut passend zum 15km entfernten Flughafen. Mit NOK-Air dann in etwa 1:30 von HDY nach DMK (Don Muang, Bangkok), dann mit dem Taxi wieder ins Pas Cher Hotel, unser Favorit seit letztem Jahr.

(Die Fotos von diesem Tag sind leider nur vom Telefon …)


 

Kommentare (1)

  1. modder:
    2015-08-12 um 19:51

    Na da habt Ihr ja noch einen aufregenden Tag erlebt. Ich wünsch Euch einen gesunden und schönen Heimflug. Ich freu mich auf Euch!!


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