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Welpenbummler

The blog formerly known as »Getürmt nach Hanoi«

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Nazi Kandar

 

Zum ersten Mal in Asien wurden wir in unserem Guesthouse von einem Frühstücksbuffet empfangen. Etwa 50% der Sachen waren aber undefinierbar. Aber kein Problem, es gab Toast, Butter und Marmelade sowie Rührei und Kaffee/Tee satt. Was will man mehr?

Annette und Finjas aus Berlin haben uns nach dem Frühstück abgeholt und uns während des ganzen Tages begleitet. Natürlich haben die Kleinen den ganzen Tag wie besessen mit ihren Kaninchen gespielt und sie in die Luft geworfen. Unter anderen wollten sie (die Kaninchen) heiraten und dann die Flitterwochen auf der Insel verbringen.

Die erste Hälfte des Tages haben wir mit Herumwandern in diesem Teil Georgetowns verbracht. Das reicht schon, um diverse Sehenswürdigkeiten quasi aus Versehen zu entdecken. Das erste war ein schöner Chinesischer Tempel, dessen Name ich nochmal raussuchen muss. Nur ein paar Blocks vom Guesthouse (Heritage sixteen) liegt das Viertel »Little India« und der Name ist Programm:

Straßenstände verkaufen indisches Essen, Klamottenläden Saris und Punjabis und CD-Läden lautstark durch die Straßen hallende Bollywood-Soundtracks. Indische Familien schlendern herum, Handleser wollen einem Horoskope andrehen (ausgerechnet MIR!) und fangen dann an zu sagen, dass Christen und Hindus ja die besten Religionen sind und Hitler ein toller Mann war. Argh! (Das heißt natürlich nicht, dass die Inder alle waschechte Nazispinner sind, sondern eher, dass die Schulbildung nicht besonders ausgewogen ist. Hitler wird denen als großer Feldherr und Stratege verkauft, der für die Arische Rasse (u.a. Inder) und unter dem Hakenkreuz (hinduistisches Glückssymbol) gekämpft hat. Dann bringt man schonmal Sachen durcheinander …)

Wir haben auf den Schreck uns erstmal auf die positiven Sachen an Indien erinnert und indische Süßigkeiten probiert (unter anderem Jangri, welches ich in Indien immer ganz lecker fand).

Ein paar Straßen weiter gab es ein Straßenfest unter dem Namen (legally) occupy beach street, wo unter anderem auch ein Schlangenbeschwörer seine Kobras u.ä. präsentierte. Die Monster durften sie dann auchmal über die Schulter gelegt bekommen. Die großen Hunde haben u.A. einen Segway-artigen Miniroller mit einem Doppelrad ausprobiert, auf dem man einfach ohne Lenker seitlich draufstand. Macht Laune!

Weiter gings zum Chow Jetty, einer chinesischen Siedlung, die auf Stelzen um einen Pier entstanden ist und komplett aus Holz besteht. Sie ist inzwischen Teil des Unesco-Welterbes und daher eine recht beliebte Sehenswürdigkeit. Dementsprechend ist alles ziemlich voll von Andenken- und Tinnef-Läden. Und Eisverkäufern! Wir haben dort hervorragendes Kiwi- und Mango-Eis bekommen.

Man kann ein wenig durch die zwei schmaleren Gassen wandern und wundert sich, dass in jeder Hütte ein ziemlich dicker Schrein steht, dafür aber kaum Möbel. Die Häuser selbst stehen auf Betonstelzen, die zum großen Teil aus mit Beton gefüllten Eimern bestehen. Scheint zu halten.

Zurück in Litte India sind wir in ein geschäftiges und mit Indern vollgestopftes Nasi-Kandar-Restaurant gegangen, wo das Essen größtenteils auf Bananenblättern auf den Tisch geklatscht und dann mit den Fingern gegessen wird. Wir haben aber auch einen Blechteller mit Gabel und Löffel bekommen. Wir hatten unter anderem unglaublich leckeres Tandoori-Chicken, Chicken-Curry (mittelscharf), Blumenkohlpakoras und Reis mit Dal. Sehr sehr gut!

Zum Kontrastprogramm sind wir mit einem Taxi zum Botanischen Garten gefahren, ein wenig am Rand der Stadt halb im Dschungel gelegen. Das ganze ist ein parkähnliches Gelände mit beschrifteten Palmen und Gewächsen, Wegen durch den Dschungel und einem Orchideenhaus ohne Orchideen (weil die gerade alle nicht blühen). An einigen Stellen sorgen Affen für Unterhaltung. Das erstaunlich authentische Tropenklima, die lauten Zikaden und die andauernden Schußgeräusche versetzen einen in perfekte Vietnamfilm-Stimmung. 

Schußgeräusche? Ja, meine Lieben, die Stadt hatte die tolle Idee, diesen wunderschönen Garten und den Schussplatz des lokalen Schützenvereins direkt nebeneinander zu setzen. 

Nach einem kleinen Fußmarsch Richtung Stadt und ca. 500 Stufen sind wir noch in einen südindischen Tempel gegangen, der bis auf uns praktisch leer war, wo aber trotzdem das komplette Götterritual durchgeführt wurde. Anscheinend einfach für die Götter. Es gab ohrenbetäubende Live-Musik, Begießen der Statuen mit Wasser und Milch und das Verräuchern des Tempels mit Unmengen Kampfer.

Die Atmosphäre war aber sehr nett und wir wurden als einzige Gäste freundlich begrüßt und ermutigt zuzugucken und -hören.

Nach dem Abstieg und dem Plündern von Geldautomaten für den Teil der Reise auf der Insel, wo es keine ATMs gibt, sind wir auf Futtersuche fürs Abendbrot gegangen. Die Sammlung von Straßenständen (mit Tischen und Stühlen in einer kleinen Gasse) bei uns in der Nähe sah vielversprechend aus, war aber gerade unglaublich überlaufen und wir mussten lange anstehen, um teilweise undefinierte, frisch fritierte und sehr unterschiedlich leckere Sachen zu bekommen. Dafür war es alles sehr günstig und wir haben vieles ausprobieren können. Das beste aber waren für uns und den Welpen die kleinen Waffeln, die eine Frau in Hütchenspielmanier in mehreren abgedeckten kleinen Töpfen gebacken hat.

 

Kommentare (5)

  1. Olli:
    2015-07-26 um 20:29

    Also, Georgetown ist ja wohl echt eine Reise wert .... noch kein Penang Curry gegessen? Sind das eigentlich Crepes (Bild 8)?

  2. Nils:
    2015-07-27 um 12:36

    Wie immer tolle Bilder! Bild 16 mit dem Motorrad gefällt mir besonders gut. Noch viel Spaß! Ich schau täglich vorbei...

  3. Jörg:
    2015-07-27 um 18:04

    Auch wenn Gaeng Paenang Gai nach Penang benannt ist, ist es doch ein thailändisches Gericht und daher hier nicht so üblich. Wir haben uns hier mehr an die indisch beeinflusste Küche gehalten. Aber ein Paenang-Curry wird spätestens in BKK nochmal dran sein. Wir haben da schon ein kleines Lieblingsrestaurant in unserer Nähe, wo es sowas bestimmt gibt!

  4. sister:
    2015-07-27 um 18:50

    Hallo Olli, ja das sind cräp:)
    ... und das Halsgeweih finde ich auch sehr ästhetisch... würg!

    sister

  5. modder:
    2015-07-28 um 12:46

    stehen die Häuser auf Farbeimern? Die Crepes sehen lecker aus mmm... Und dann noch so nette Tiere zB. Schildkröte, Affen usw.


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