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Welpenbummler

The blog formerly known as »Getürmt nach Hanoi«

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High Society im Hippie-Land

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Wir bewegen uns mal wieder zielstrebig Richtung Spießer-Massen-Urlaub, drehen aber im letzten Moment noch kurz davor ab. 

Nach einem letzten, reichlichen, Frühstück, einem kurzen Bad in der Bucht von Thailand und einem sentimentalen Abschied von dem sehr netten Besitzerehepaar depactl -- set-sink-volume 0 150%r Sand Beach Bungalows, ging es mit dem Songtheaw zuerst am Hauptstrand von Noppharatthara vorbei und wir waren schlagartig froh, nicht dort, sondern am sehr sehr viel ruhigeren Teil der Bucht abgestiegen zu sein. Bei uns gab es praktisch außer dem »Resort« gar nichts. Das nächste, ebenso klein und schlecht besuchte Resort war etwa 150m entfernt. Dort saßen 3 Leute am Strand. Nachts war es still und dunkel, Grillen zirpten, Kröten quakten und hin und wieder knatterte mal ein Fischerboot vorbei. Bei Flut konnte man gut schwimmen, bei Ebbe wattwandern. 

Am Hauptstrand hingegen führt eine befahrene Straße direkt hinter dem Strand vorbei, der bei Flut komplett überschwemmt ist, so dass man eigentlich gar nicht baden kann. Auf der anderen Seite steht ein Traveller-Restaurant neben dem anderen, überall plärrt Musik, überall pseudocoole Leute …

Weiter ging es nach Aonang, dem noch beliebteren Strandort, der ähnlich, aber noch viel schlimmer aussah und durch den andauernd Lautsprecherwagen mit viel zu lauter Musik und thailändischer »Radiowerbung« fuhren. Absolut Null Flair, kann man komplett vergessen. Und der Strand ist bei Flut ebenfalls unbrauchbar. 

An besagtem Strand bestiegen wir (halb durchs wellige Wasser watend und uns um unser nicht wasserfestes Gepäck (Kamera. Läppi, etc) sorgend, ein wackeliges Wassertaxi (Longtailboot) und tuckerten die Bucht entlang. Ao Ton Sai, unser Ziel ist durch die hohen Karsch-Haha-Felsen nur auf dem Wasserweg erreichbar. Die Szenerie ist spektakulär, aber wegen der ganzen Salzwassergischt habe ich mich nicht getraut, die Kamera zu zücken.

Ein Japaner mit Hartschalenkoffer, der mit in unserem Boot saß, war offenbar sehr perplex (und amüsiert), dass er zu seinem Nobelhotel tatsächlich nur mit einem Knatterboot und nassen Füßen kommt.

In der Ao Ton Sai wurden wir am Strand ausgesetzt und hatten erstmal keinen Plan, wo es hingeht. Das Ufer war direkt hinter dem Strand mit kleinen aus Treibholz zusammengezimmerten Bars und Abhäng-Orten zugebaut, es sah ein wenig wie eine Hippie-Piratenkommune aus. Weiter hinten fanden sich tatsächlich noch die klassischen Bambus und Holzhütten als vergangenen Thailand-Traveller-Tagen, aber alles war sehr schraddelig und etwas müllig. 

Nach etwa 800m Gepäckgeschleppe am Strand und kleine Wege die Bucht hoch fanden wir dann endlich unser »Resort«. Und diesmal ist es wirklich ein Resort und das absolute Gegenstück zum Hippie-Piratentum drumrum: Pool, Bademäntel, Fernseher, Klimaanlage, Balkon zum Pool. Alles wie gemacht für Massentourismus, aber kein Massentourist wird ernsthaft sein Gepäck einen Kilometer durch den Sand schleppen, um hier am Pool zu liegen. Das ganze wirkt leicht deplatziert. Hätten wir geahnt, dass hier auch noch jede Menge Hippie-Hütten frei stehen, hätten die es auch getan. Das war nur leider schlecht abzuschätzen und dies war das einzige in dieser Bucht, welches vorher reservierbar war. Das Dream Valley Resort kostet nun 29 EUR pro Nacht für uns drei. Das ist nicht dramatisch. Und mal wieder nachts Klimaanlage zu haben, ist auch nett. Außerdem ist der Welpe begeistert vom Pool, denn der Strand ist mit seinem sehr steinigen Boden auch nicht sehr badefreundlich. Allerdings ist auch hier deutlich Nebensaison, denn außer uns sind nur eine Handvoll Gäste hier. Den Pool haben wir praktisch für uns alleine. Die Kasch-Haha-Landschaft ist aber jedenfalls phantastisch und jeden Besuch wert. Die meisten fast senkrechten Wände haben deutliche Überhänge und Höhlen und sind von dichtem Dschungel überwuchert. Alles sehr sehr schick!

Es gibt nebenan den extrem populären und noch deutlich teureren Railay-Beach. Man kann ihn zwar auch nicht per Straße erreichen, aber von unserer Bucht gibt es einen Weg. Naja, Klettersteig durch den Dschungel trifft es eher. Nach einer halben Stunde gekraxel rauf und runter ist man da. Der Strand ist wirklich sehr schön, aber fest in Massentouristenhand, die zwar auch mit Taxibooten am Strand ausgeladen werden, dann aber teilweise mit elektrischen Golfcarts ins Resort gebracht werden. Dementsprechend ist alles (auch Restaurants, etc) nochmal teurer als bei uns.

Für den Rückweg konnten wir uns die Klettertour sparen, denn bei Ebbe kann man auch über den freiliegenden steinigen Meeresboden um den bewachsenen Felsenhaufen laufen, der unsere Buchten trennt. Das spart Energie. 

Apropos klettern: Was für Koh Tao das Tauchen, ist für Krabi und besonders Ton Sai das Klettern. Die über den kleinen Strand hängende, riesige Wand ist voll von Kletterhaken und man sieht etliche Leute, die sich mit Klettergeschirr hier versuchen. Das ist aber nichts für uns. Der Weg zum Railay Beach hat vorerst gereicht.


Kommentare (5)

  1. ruediger:
    2014-08-14 um 00:09

    Habt ihr eigentlich auch richtige Schuhe in eurem Reisegepäck? bei den vielen spitzen und schrundigen Steinen uf dem Weg zum Wasser kann man die ja wohl gut brauchen. Das Resort in dem ihr jetzt untergebracht seid mach auf den Bildern schon einen sehr guten Eindruck. Eines vermisse ich aber: Wo ist der Gecko?

  2. Olli:
    2014-08-14 um 06:45

    ... und sonstiges richtiges Outfit für so einen Nobelschuppen? Wirklich hübsch .... Wie ist das Essen?

  3. @homeWW:
    2014-08-14 um 13:31

    Olli ... HÜBSCH??? ... und ich tippe mal, dass das Essen little bit spicy ist :-) Aber die Frage nach den passenden Klamotten ist sehr gut :-), obwohl ... dafür gibt es vermutlich die Bademäntel für alle. Damit die Backpecker (from space - ne ne ne nee ne, ne ne ne nee ne....) nicht so auffallen. Dazu mit Glanzmuscheln verzierte Badelatschen, fertig ist das Hilton-Outfit.

  4. Jörg:
    2014-08-14 um 19:35

    Holli!

    Das Resort hat kein Essen. Das heißt, sie würden uns wohl was machen, wenn wir fragten, aber dann wären wir die einzigen und wer weiß, wie frisch die Zutaten sind. Daher gehen wir lieber ein paar Meter an den Strand, da gibts einen ganz netten, gut besuchten Laden mit guter – »milder« – Travellerware.

    Wir tragen natürlich Smoking/Abendkleid zum Baccarat und Business/Casual dazwischen. Und Sandalen.

  5. Jörg:
    2014-08-14 um 19:35

    @rüdiger: Der Gecko fehlt hier wirklich!


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