Unsere Pläne für heute sahen eigentlich eine ziemlich touristische Stadtrundfahrt vor, aber als wir dann endlich nach einem von allen Seiten trödeligem Vormittag endlich gegen mittag das Freddie-Mercury-Hotel verlassen hatten, sollte die nächste Tour erst in einer Stunde starten und sie sah nach nach einer eher für chinesische Reisegruppe konzipierten Unterhaltung aus. Also Plan B: 

Sister hatte uns netterweise diese Photosphere geschickt. Das sah nett aus, also sind wir dann mit einem Songtheaw gleich hingefahren.

Um zu dem Meerjungfraufelsen zu kommen, sind wir am Kao Seng Strand langgegangen. Direkt in der Bucht liegt eine kleine Fischersiedlung aus schrabbeligen Holz- und Blechhütten, wo Fischer ihre Netze flickten oder den Fang sortierten.Kleine Kinder tobten herum und spielten mit selbstgebauten Booten. Es ist eine wirklich sehr arme und müllige Ecke, direkt am Stadtrand/Stadtstrand, aber wir wurden von allen mit freudlichem Hellooo! und Lächeln begrüßt, obwohl wir praktisch durch deren Wohnzimmer stapften.

An einer etwas leereren Ecke der Bucht, ließen wir unsere Meerjungfrau zu Wasser. Mangels Badeanzug ist sie einfach in Unterhose herumgetollt. Praktisch jedes größere Schneckenhaus, welches man hier findet ist von einem kleinen Einsiedlerkrebs bewohnt und die Meerjungfrau hat natürlich jede Menge herangeschleppt und sich mit allen angefreundet. Der Boden der kleinen Sandband, auf der wir standen, ist von kleinen, etwa 5 mm großen, gehausten Schnecken durchsetzt, die sich schnell wieder eingraben, wenn man den Boden aufwühlt.

Wir sind dann im Wasser um die Felsen herumgegangen, nachdem wir sahen, dass ein paar Jungs auch diesen Weg gegangen waren. Man gelangt zu winzigen sandigen Buchten, direkt neben der »echten« Meerjungfrau.

Die Meerjungfrauenfigur (klein) befindet sich neben einem großen Felsen, den man mit viel Phantasie für eine unglaubliche fette Meerjungfrau, eher aber für einen Seeelefanten halten kann. Er ist mit bunten Tüchern umwickelt und wird von den Thais direkt angebetet. Außerdem ist der ganze Ort die Fotolocation in Songlkha. Mehrere Leute in Uniform, die wohl gerade einen Abschluss gemacht haben, und Hochzeitspaare ließen sich hier professionell ablichten, während wir zwischen den Felsen herumkletterten oder uns im gleich dahinter gelegenen Wat ein kaltes Getränk reinzogen. Das Hauptgebäude des Wats ist noch eine Baustelle, aber die Hunde bewachen es schon, als wäre es schon fertig. Natürlich gab es auch viele Katzen mit -Babies, aber glücklicherweise keine Affen, obwohl in dieser Stadt vorhanden.

Das Wetter war entgegen der Ankündigung wirklich traumhaft mit blauem Himmel und weniger Luftfeuchtigkeit als gestern. Das Wasser hingegen hatte bestimmt 29 Grad oder mehr bei 100% Feuchte und die kleine Meerjungfrau hat uns noch eine Stunde Getobe in der Brandung abgetrotzt, bevor wir langsam wieder durch den Fischmarkt Richtung Hauptstraße gingen, im 7-Eleven ein kurzes Sandwich und ein Kaltgetränk einwarfen und ein Songthaew einfingen.

In einem ganz netten und bei der Jugend auch angesagten Café/Restaurant namens Mr. Joke haben wir amüsiert in gekühlter Luft gegessen und gesehen, wie die Wolken, die dann doch spät am Nachmittag aufgezogen sind, sich in ein fettes Tropengewitter ausgewachsen haben. Die Luft draußen hat sich schön abgekühlt, so dass es keinen Hitze- oder Kälteschock gab, als wir nach dem Restaurant verließen und noch kurz in »unserem« 7-Eleven vorbeigeschaut haben. Wer schonmal in Thailand war, liebt und hasst den Temperaturschock am Ein/Ausgang dieser Läden, die wahrscheinlich nur deshalb teurer sind als die anderen Geschäfte, weil sie jeden Cent in die Klimaanlagen stecken müssen. Mal schauen, was morgen von der Kälte noch übriggeblieben ist. 

Wir jedenfalls haben wieder einen Fahrt-Tag vor uns. Es geht über Hat Yai nach Krabi, genauer an den Noppharat Thara Beach. Da kann sich die Meerjungfrau dann wieder im Wasser schrumpelige Finger holen.