Man könnte meinen, der Sensor meiner Kamera ist kaputt, aber es gibt leider praktisch kein rotes Licht mehr in 19m Tiefe, es sei denn, man bringt welches mit. Wir hatten zwei schöne Dives heute, an der leicht umströmten Shark Island (leider heute ohne Sharks) und in der ruhigen Ao Leuk Bucht. Beide sehr unterschiedlich, der erste eher felsiger, mit guter Sicht (20m), der andere eher mit einer sandigen Ebene und 10m Sicht. Einen fetten Zackenbarsch mit ca. 110cm Länge gabs, aber der hat sich wegen der blubbernden Paparazzi unter einem Felsen versteckt. Dann noch Drückerfische, seltsame Schnecken, Einsiedlerkrebse, Anemonenfische, die wie eine kleine Familie auf ihrer Anemone leben, mit einem Krebs als Haustier und den Kindern, die Mist machen.

Michel, der Guide kennt sich wirklich hervorragend hier aus (kein Wunder, er taucht hier schon seit 15(?) Jahren), weiß immer, hinter welchen Ecken sich welche Fische, Schnecken oder sonstigen Viecher sich verstecken und hat wohl auch schon alle giftigen Bisse und Stiche selbst ausprobiert, einfach um zu wissen, was einen jeweils so erwartet. 

Morgen ist nun aber wirklich erstmal finito mit Taucherlatein und Fischfotos, denn wir verlassen die Insel Richtung Surat Thani. Noch nie waren wir im Urlaub länger an ein und demselben Ort und wir sind nun auch gut durcherholt und können mal wieder was anderes sehen. Und vor allem auch was anderes hören, denn wie wahrscheinlich auf jeder ehemaligen Hippiebucht auf dieser Welt gibt es auch hier irgendwo eine Strandbar, in der alle Bob-Marley-Hits in Endlosschleife dudeln. Gerade jetzt weht schon wieder Buffalo Soldier durch die Bucht und bohrt sich in die aufgeweichten Gehörgänge wie ein bunter Spiralröhrenwurm, der sich bei jedem Versuch, sich ihm zu nähern, ploppend wegzieht.