Dass Plüschkrokodile zur Affen-Abwehr eingesetzt werden, haben wir ja schon am ersten Abend hier geahnt, aber wie etabliert und wirkungsvoll die Methode ist, haben wir erst heute gesehen. 

Wir sind nach einem guten Frühstück mit den üblichen Rädern zum Wat Khan Ban Dai It, auf dem zweiten Stadtberg geradelt. Nach einem kleinen Anstieg neben einer Bauruine konnten wir die Räder auf einem mit einem großen Wellblech-Tonnendach überdachten Vorplatz unterstellen. Sofort kamen Kioskverkäufer und haben unsere Räder – wie alle anderen Fahrzeuge dort – mit den üblichen Stofftieren belegt. Dieses Wat bekommt zwar durchaus einige Empfehlungen in Guidebooks, aber trotzdem verirren sich kaum Touris in diese Stadt, also muss man auch nichts mehrsprachig beschriften, wie sonst praktisch überall in Thailand üblich. Wir haben den Eingang zur Höhle, die Teil dieses Wats ist, aber schnell als unscheinbare Tür durch eine Mauer gefunden. Unten waren wir praktisch allein, was wirklich sehr zur Atmosphäre beigetragen hat. Die Höhle ist ein kleines Labyrinth von verbundenen kleinen Hallen, die natürlich mit Buddhas aufgefüllt und mit Leuchtstoffröhren und den noch furchtbarereren Energiesparlampen einigermaßen beleuchtet sind. Wenn man mit einer Taschenlampe an die dunklereren Stellen an der Decke leuchtet, flüchten Fledermäuse in die nächste Höhle, Zikaden zirpen durch kleine Luftlöcher in den Ecken und es ist leider kaum kälter als außerhalb, dafür aber noch etwas feuchter. Hinter einer Buddha-Reihe lebte offenbar eine ganze Hundefamilie, denn nacheinander kamen fünf kleine und sehr niedliche tapsige Welpen neugierig um die Ecke, als unser Welpe sie rief, verschwanden allerdings bei jeder Annäherung ganz schnell wieder. Das ganze Höhlensystem war etwas weniger spektakulär als das von vorgestern, aber dafür etwas atmosphärischer.

Trotz der 33 Celsius und gut 80% Luftfeuchte sind wir auch noch ein Stück den Berg rauf zu einem großen, unfertigen sitzenden Buddha gestiegen. Die ganze Baustelle machte aber einen ziemlich verlassenen Eindruck. Da hat sicher eine ganze Weile schon niemand mehr dran gearbeitet. Vielleicht ist dem Kloster ja das Geld ausgegangen oder ein Mäzen ist gestorben.

Wieder am Radparkplatz angekommen, haben die weiblichen Reisenden Eis gefuttert. Und ab diesem Zeitpunkt wurden wir sehr interessant für die Affen. Allerdings hatten wir ein Krokodil und hatten keine Scheu, es zu benutzen. Immer wenn ein Affe zu nah kam, fuchtelte der Welpe mit dem Kroko rum und die Affen ergriffen die Flucht. Das muss wirklich ein genetisch eingebauter Fluchtreflex vor Krokodilen sein. Sehr praktisch!

Wir haben dann ein Nudelrestaurant gesucht, welches uns gestern von einem holländischen Pärchen empfohlen worden war. Wir haben wahrscheinlich nicht genau das gefunden, aber es war in der Nähe und es war viel voller. Es gab eine dunkle, leicht süße Nudelsuppe mit Sojasprossen, etwas sehr leckerem marinierten Schweinefleisch und Huhn sowie ein paar Klößen. Sie war sehr mild (die Thais würzen in der Regel mit bereitgestellten Soßen kräftig nach) und wirklich äußerst lecker. Sogar der Welpe hat einen Teller verputzt.

Dann war ausgedehnte Spiel- und Hotel/Fährenbuchzeit im Guesthouse. Abends wollten wir nochmal in der Nähe nach einem Restaurant gucken, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Also wieder auf die Räder und mit Kopflampenbeleuchtung in die Stadt. Es gab zwar ein paar Straßenstände, aber alle nur mit seltsam aussehenden Curries, auf die wir keine Lust hatten. Also haben wir das an ein älteres Guesthaus angeliedertes Restaurant genommen und dort nach dem langen heißen Tag ein wohlverdientes Chang-Bier gestürzt. Der Welpe bekam Spaghetti, Polyesther fried Chicken mit Reis und ich gebratenes Rindfleisch (ziemlich zäh) mit winzigen, eingelegten Knoblauchknollen (sehr lecker!).

Morgen geht es gut fünf Stunden mit dem Bus nach Chumphon im Süden, wieder eine untouristische Kleinstadt. Von dort aus geht am 23. unsere Fähre nach Koh Tao.