In alter Tradition sind wir heute mal wieder sehr sehr knapp mit dem Taxifahrer von gestern zum praktischerweise im Norden liegenden südlichen Busbahnhof aufgebrochen. Um 11 Uhr sollte ein Bus Richtung Phetchaburi fahren, um 10:58 kamen wir am Busbahnhof an. Flugs drei Tickets erstanden und sofort wurden wir - als letzte - in einen schon fast vollen Minibus gequetscht. Keine Zeit vergeudet!

Zwei Stunden später standen wir in Phetchaburi an einer Kreuzung und hatten zu dem Zeitpunkt noch kein Hotel, weil unsere Buchung leider kurzfristig vom Guesthouse derart geändert wurde, dass wir das Zimmer canceln wollten. Die Fahrt über hatte ich schon auf diversen Hotelportalen nach Zimmern gesucht, aber in unserer Preislage gab es nichts oder es war 20 km entfernt. Phetchaburi ist nicht gerade eine Touristenhochburg, daher hatte auch unser Reiseführer kaum Auswahl. Eine kurze Suche auf Google Maps brachte uns auf das 2N-Guesthouse. Ein kurzer Anruf und wir hatten ein nettes, sauberes Zimmer mit Balkon, AC, Badezimmer, WLAN, Frühstück, Fahrradnutzung inkl. für einen akzeptablen Preis (700 Baht - 16 EUR) mit sehr nettem Personal (zwei Schwestern, die mit N anfangen).

Die Räder haben wir dann gleich zu einer 3km-Ausfahrt zur Tham Khao Luang Höhle genutzt. Leider fährt hier fast niemand außer den Farangs Fahrrad, dementsprechend ist es etwas mulmig auf den größeren Straßen.

Die Höhle findet man auf einem kleineren Berg, der mit fieser Luftfeuchtigkeit und hunderten Affen aufwartet, die hoffen, dass man sie füttert, was unverständlicherweise die Thais sehr gerne machen. Resultat sind Horden von gierigen Auffenaugen, die jeden Besucher beäugen, ob man ihn nicht ausrauben kann. Affen zu füttern ist noch bescheuerter als Tauben oder Möwen etwas hinzuwerfen oder sein Geld einem Investmentbanker zu geben. Aber dafür waren sie sehr nah dran und nicht die Bohne scheu.

Die Futterstand-Verkäufer legen sich übrigens Plüsch-Krokodile oder -Bären auf die Tische und Autos, um die Affen fernzuhalten, was anscheinend sogar ein wenig funktioniert.

Eine steile Treppe führt in die Höhle, in welcher ein paar Nonnen und dutzende Buddhas die Besucher begrüßen. Sie besteht aus paar verbundenen Hallen im Karsch-(Haha)-Fels mit Tropfsteinen und einigen hohen natürlichen Lichtlöchern, die für stimmungsvolles Licht sorgen. Der Ton ist durch den flachen Erdboden gedämpft, nur ein paar sägende Zikaden sorgen für Urwald-Atmosphäre. Der Welpe war sehr angetan und leuchtete mit seiner neuen Taschenlampe die dunkelsten Ecken aus, wo er auch gleich die dicken Zikaden entdeckte.

Thailand-typisch schloss die Höhle um 16 Uhr und die Nonnen schmissen alle raus und fuhren in den Feierabend. Und wer gehörte zu den letzten in der Höhle? Genau.

Auf viel zu großen Straßen ging es mit dem Rad dann zu einem Food-Court, einer offenen Halle mit kleinen unterschiedlichen Essensständen mit ein paar öffentlichen Tischen und Stühlen. Donalbain war mutig, hat aus der nicht-anglophonen Verkäuferin/Köchin herausgekriegt, was so ganz grob im Futter drin ist und hat sich ein paar verschiedene Sachen auf den Teller packen lassen. War alles sehr essbar. Unten Reis, links hinten durchfritiertes, sehr knuspriges Schweinefleisch, vorne durchfritiertes Huhn mit süß-saurer Beschichtung, hinten Curry mit Schwein und viel Kaffern-Limetten-Blättern, rechts sowas wie Kartoffel mit Morning Glory (Wasserspinat) - das war übrigens das schärfste auf dem Teller, der 40 Baht kostete - etwa 1 EUR.