DMZ
2008-12-22 von frischnetz | Comments (0)
Gastbeitrag heute mal vom GWW:
Mal wieder ein Fruehaufstehertag, denn wir hatten fuer 8 Uhr und schlappe 79 Dollars ein Taxi (ueber das Stop and Go Cafe) in die DMZ gebucht. Der grosse Hund war so schlau, sich zusaetzlich einen Kaffee zu erhandeln und im Gegensatz zu gestern hat das Wetter sehr Sehr SEHR gut mitgespielt, sodass wir den ganzen Tag trockenen Fusses und Taxis unterwegs waren.
Zuerst gab es einen Stop am Horrible Highway, wo eine Gedenkstaette zu Ehren von etwa 400 Toten errichtet wurde, die auf Grund der damaligen Umstaende nicht traditionell bestattet werden konnten, sondern verbrannt werden mussten. Line hat dort 2 laminierte Kuchen abgestaubt, deren Verfallsdatum leider das Datum von heute war und die voher auch wer weiß wie lang als Opfer auf der Gedenkstätte lagen... und tschuess.
Etwas spaeter, passend zum Sonntag, sind wir in einer ehemaligen katholischen Kirche eingekehrt. Bis vor 40 Jahren noch in Benutzung, dann stark umkaempft, ist sie heute nur noch eine Ruine ohne Tueren, Dach und Einrichtung. Alleine INRI ist zu erkennen. Ob Zufall oder so drappiert wie die Drogenspritze, die zu der Geschichte unseres Reiseleiters (eines ehemaligen Soldaten, der fuer die Amis taetig war und dort sein Englisch gelernt hat) passt, bleibt ungewiss.
Der Hoehepunkt war das kankraartige Tunnelsystem Vinh Moc, eine Anlage, die innerhalb von 1.5 Jahren in 3 Ebenen (9 m, 15 m und 23 m) in die Erde gebuddelt wurde und etwa 110 Menschen als Unterschlupf diente. Nur Ebene 1 und 2 sind zu bekrabbeln. Entlang der Gaenge gab es 3-4 m^2 grosse Einbuchtungen, in denen jeweils eine Familie (!!) Platz fand. Die Tunnel haben eine Hoehe von etwa 1.5 m und waren meist ¶1 m breit, dh sogar der GWW hat sich reingetraut. Im Gegensatz zu den Cu Chi Tunneln ist die Belueftung exzellent, ebenso die Beleuchtung. Und Spinnen gibt es dort auch nicht, das einzige was lebt, sind kleine gruene Moose, die sich rund um die kuenstlichen Lampen angesiedelt haben.
Eine weitere Station war ein Friedhof mit lauter unbekannten nordvietnamesischen Kaempfern, x von 300000 in dieser Gegend! Der Guide sagte, dass es der nordvietnamesischen Fuehrung egal war, wieviele Leute draufgingen, im Gegensatz zu den Amis, die jeden ihrer Leute rausgeholt haben sollen. Der Friedhof liegt in einem Gebiet, das vor 40 Jahren wohl voll mit Ami-Unterkuenften und -Bespassungsanlagen war. Jetzt wuchert die Vegetation alles voll, als ob nichts gewesen waere.
Die letzte Station war ein ehemaliger US Minibunker, zu dem man etwa 2 km hinlatschen muss. Der Weg fuehrt durch Kautschukwaelder und kniehoch bewucherte Huegel. Ein Gebiet, das vor 40 Jahren ebenfalls ganz anders aussah, denn da stand weit und breit kein Baum und Strauch und man konnte bis Laos schauen, das nur 40 km weit weg ist und von wo aus Raketen ruebergefeuert wurden. Der Minibunker enthielt ein Radar und entsprechendes Alarmsystem. Es liegen noch Patronenhuelsen und anderer Kriegsscheiss rum, und wenn man etwas graebt, was die Einheimischen wohl gerne tun, findet sich noch mehr, was auf irgendwelchen Maerkten verscherbelt wird,
Mit einer sehr guten Pizza für den großen Hund und okayen Kormas und Curries für den kleinen Hund, Welpen bzw. den GWW in Omars Restaurant ging der Tag zuende.
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